Die Geschichte des Kolpinghauses
Im Jahre 1852 wird der Katholische Gesellenverein Regensburg gegründet. Der Schwerpunkt liegt in der Betreuung von Wanderburschen und Handwerksgesellen. Regensburg ist hier besonders gefordert, liegt es doch an einer der Hauptstraßen für Wandergesellen. Bereits am 20. November 1853 wird das erste Regensburger Kolpinghaus eingeweiht. Innerhalb der nächsten 40 Jahre werden angrenzende Gebäude erworben, umgebaut, neu geplant und in den wachsenden Komplex miteinbezogen. So entsteht das Katholische Vereinshaus St. Erhard.
Mit 50 Betten, großem Festsaal und dem sogenannten Dollingersaal, der Stein für Stein aus einem zum Abbruch freigegebenen Patrizierhaus im Erhardihaus wiedererrichtet wird, hat Regensburg nun eine fortschrittliche, zeitgemäße Heimstatt für Wandergesellen und ein repräsentatives Zentrum des Vereinslebens. Eine Besonderheit verbirgt sich im Keller: die Erhardi Krypta aus dem 10. Jahrhundert ist einer der ältesten Sakralräume der Stadt und wird im Jahre 1892 wieder ihrem liturgischen Zweck zugeführt. Auch heute ist es ein Erlebnis ganz besonderer Art, in dem Raum, der das Aufblühen des Christentums in Regensburg, über den Brände und Kriege hinwegfegten und in dem sich die Kolpingsfamilie während der Zeit des Nationalsozialismus heimlich traf, die Heilige Messe mitfeiern zu dürfen.
Am 20. Oktober 1944 wird das Erhardihaus bei einem Luftangriff fast völlig zerstört. Sofort nach Kriegsende beginnt der Wiederaufbau und ist am 3. Dezember 1950 abgeschlossen. In der Folgezeit wird das Gebäude stetig erweitert, umgebaut und modernisiert. Die 130 Plätze stellen sich heute dar als Einzel- und Mehrbettzimmer in funktionalem, großzügigem Schnitt. Die Pädagogik wird durch die baulichen Rahmenbedingungen unterstützt und erzielt so nachweislich, noch bessere Erfolge. Das Kolpinghaus Regensburg präsentiert sich damit heute als bedarfsorientiertes und hochattraktives Wohnangebot für junge Menschen in Ausbildung.